Neidgesellschaft

Neiden

 

der Zukunft das Morgen

dem Kalender die Tage

dem Schurken das Rauben

dem Denker die Frage

dem Kollegen das Gehalt

dem Optimisten den Glauben

dem Priester den Segen

dem Dichter das Wort

dem Hemd den Zipfel

dem Hund die Wurst

dem Chef die Frau

dem Ofen die Hitze

dem Bauer die Sau

dem Sportler den Sieg

dem Acker die Kartoffel

dem Boxer den Hieb

dem Hals die Wende

dem Dadaisten das Da

dem König das K

 

dem Gedicht das ENDE

 

 

 

 

 

9 Kommentare zu „Neidgesellschaft

  1. Ja, das ist ein wichtiges Thema, das ich bei den Bloggern, Youtubern, aber auch bei Autorenkollegen ständig widerfinde!
    Was sind wir eigentlich für eine Gesellschaft, daß wir den anderen ständig etwas neidig sein und schimpfen müßen, wenn die anderen zu viel oder zu wenig lesen, zu viele Rezensionsexemplare anfordern und die dann vielleicht nicht besprechen und natürlich immer viel schlechter als die anderen sind, etcetera!
    Und das ist ja leider nur ein kleiner Aspekt könnte man meinen und hinzufügen, wen interessiert es, ob ein Blogger vielleicht noch nicht so gut schreibt?
    Aber leider sind wir, die wir ja in absoluten Wohlstand leben, den wir leider offenbar gar nicht so genießen können, ständig auf die anderen neidig und sehen uns von denen bedroht, die traumatisiert ihr Land unter Lebensgefahr verlassen haben und hier, weil sie ja angeblich nicht zu uns gehören, leider nicht willkommen sind!

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  2. Servus,
    Tolles Gedicht.
    Manchmal geht´s anscheinend so weit, dass man anderen sogar eine „Krankheit neidet“ …mich nervt mittlerweile dieses ständige schneller, höher, effizienter, egoistischer usw. extrem und diese ständige Selbstoptimierung……….von Egoismus und Narzissmus ganz zu schweigen …

    Ich bin da in der „Mitte meines Lebens“ über Zen Meister Hinnerk Polenski „gestolpert“ – habe ihm bzw. der Zen Meditation auf meinem Blog einen Beitrag gewidmet und kann auch die Videos von ihm sehr empfehlen, da können wir mit unserer „westlichen“ Lebenseinstellung – Glück, Zufriedenheit usw. vom „außen“, sehr viel lernen.
    Bei der fernöstlichen Lebensphilosophie tragen wir Glück und Zufriedenheit bereits „in uns“ …
    https://relaxed.live/2016/11/03/gier-hass-und-verblendung-sind-die-ursachen-von-leid/

    Mit meinem Blog möchte ich möglichst viele POSITIVE Impulse setzen, FÜR MENSCHLICHKEIT, TOLERANZ UND FRIEDEN !!

    Ich habe noch gut 100 Beitragsthemen über die ich in Zukunft gerne schreiben möchte. Ein Beitrag wird sich mit der Selbstoptimierung des Menschen, Perfektionismus usw. auseinandersetzen …

    Vielleicht können wir ja ALLE GEMEINSAM unsere Welt bzw. Gesellschaft mit unserem „Geschreibsel“ ein bisschen besser machen !!

    LG Chris

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  3. Das „Gönnen können“ (wer sagte es kürzlich? 🙂 ) ist nicht Jedermanns Sache. Ich erlebe das massiv auf Facebook. Jeder Künstler versucht anzukommen und so mancher versucht, dies zu erzwingen. Bisher habe ich andere Künstler vorgestellt, ihnen Raum gegeben, deren Leistungen/Kunst beachtet und Entsprechendes hinterlassen.

    Leider hat man mich soweit: Ich beginne, damit aufzuhören.
    Schade, wenn man die wenigen Menschen, die sich dieser Denkweise nie hingaben, in dieser Neidgesellschaft derartig in die Enge treibt.

    „Man“ lädt auf seine Seiten ein und schreibt mir gar noch Nachrichten, wenn ich urplötzlich aufhöre, ein „Gefällt mir“ zu hinterlassen. Ich bin ehrlich und so schreibe ich, dass ich für Oberflächlichkeiten in diesem einen Leben keine Zeit habe und „man“ sich bei mir nie sehen ließ und dies nicht meinen Vorstellungen von einem gegenseitigen Respekt entspricht. „Man“ reagiert darauf noch beleidigt.

    Eine eigenartige Art des Umgangs ist das heute.

    Ein tolles Gedicht ist das – ich möchte es neidlos erwähnen. 🙂

    Sei herzlich gegrüßt
    Sylvia

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    1. Ja, Silvia, ich denke, dass es auch in früheren Gesellschaften den Neid verbreitet gab, mit dem Anwachsen der erwerbbaren Güter und statussteigernden Möglichkeiten hat er aber nach meinem Gefühl zugenommen. Und bekommt schon bizarre Züge, wie man aus Deinen Zeilen vernehmen kann.
      Sei herzlich gegrüßt, danke für Deinen Besuch.
      HS

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